Ist Baumwolle nachhaltig?
Der konventionelle Baumwoll-Herstellung ist in vielerlei Hinsicht schädlich für die Umwelt. Die Pflanze benötigt riesige Mengen Wasser. In der konventionellen Landwirtschaft bedeutet das: Auf 1kg Baumwolle kommen im weltweiten Durchschnitt 11.000 Liter (!) Wasser.
Da die Pflanzen in meist trockenen Regionen angebaut werden, muss eine permanente externe Bewässerung erfolgen. Oft zulasten der Bevölkerung, die ohnehin schon in wasserarmen Gebieten lebt.
Konventioneller Baumwollanbau belastet außerdem die Böden. Monokultur und der Einsatz synthetischer (giftiger) Dünger und Pestizide stellen nicht nur Boden und Arten auf die Belastungsprobe. Sie bergen auch gesundheitliche Risiken für die Landwirt:innen, die den Chemiecocktail oft ohne Schutz aufs Feld bringen.
Die toxische Belastung für Grundwasser, Umwelt und Mensch ist erheblich und ruft Folgeschäden hervor, die zu Todes- und Vergiftungsfällen führen können. Auch auf uns Endverbraucher:innen haben die Chemikalien einen Einfluss – denn wir tragen sie direkt auf der Haut.
Was bedeutet Baumwolle (kbA)?
Das schmutzige Geschäft mit dem „weißen Gold“ wollen wir bei erlich textil in dieser Form nicht unterstützen. Deshalb nutzen wir mittlerweile für all unsere Baumwoll-Textilien ausschließlich Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) oder Cotton in Conversion (CiC).
Baumwolle mit dem k.b.A. Zusatz wird nach Richtlinien und Standards der ökologischen Landwirtschaft (Verordnung (EG) Nr. 834/2007) produziert. Diese Anbauweise wirkt sich positiv auf Boden, Natur und Mensch aus, denn der Anbau der Baumwollpflanzen erfolgt nach geregelten Umwelt-, Tier- und Humanschutzkriterien: Angefangen bei dem Saatgut, über die Bewirtschaftung der Agrarflächen bis hin zur Ernte. Künstliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel sind verboten, ebenso wie giftige Chemikalien und gentechnisch manipuliertes Saatgut.
Da der Boden einen höheren Humusanteil hat und dadurch besser Wasser aufnehmen und speichern kann, ist weniger Wasser als im konventionellen Anbau nötig. So können bis zu 40% eingespart werden.
Charakteristisch für den Anbau von Bio-Baumwolle ist ebenfalls die Einhaltung einer Fruchtfolge. Durch die aufeinander wechselnden Feldfrüchte wird der Schädlingsdruck gesenkt, die Bodenfruchtbarkeit verbessert und die Erosion vermindert. Dadurch können sich die Landwirt:innen ein Stück weit unabhängig von der Baumwollproduktion machen, da sie auch andere Produkte anbauen und diese für die Selbstversorgung oder Vermarktung nutzen können.
Aktuell stammt weniger als 1% der weltweit angebauten Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau. Vor allem Landwirt:innen in Indien stellen auf Öko-Landbau um, und machen den Großteil des Bio-Baumwoll-Anbaus aus.